Ein Baustein in der Zukunft des Motorsports
Sonderkraftstoffe sind speziell aufbereitete Kraftstoffe, die sich durch eine besonders schadstoffarme Verbrennung auszeichnen.
Der meist genannte Vertreter der Sonderkraftstoffe ist Alkylatbenzin, welches aus einem speziellen Raffinerieprozess und der Weiterverarbeitung von Erdöl (Alkylierung) hergestellt wird. Im Folgenden wird Alkylatbenzin mit dem Begriff Sonderkraftstoff gleichgesetzt.
Sonderkraftstoffe unterscheiden sich insbesondere in der Zusammensetzung, den Umwelt- und Gesundheitswirkungen sowie den technischen Eigenschaften von herkömmlichem Benzin. Sie bieten deutliche Vorteile hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsschutz, sind jedoch teurer und weniger leich verfügbar als herkömmliches Benzin.
Sonderkraftstoffe und synthetische Kraftstoffe sind Kraftstoffe mit unterschiedlichen Herstellungsverfahren und chemischen Eigenschaften.
Sonderkraftstoffe bieten sowohl gesundheitliche als auch technische und umweltfreundliche Vorteile – anders ausgedrückt: Sie schaffen einen Mehrwert für Mensch, Maschine und Umwelt.
Sonderkraftstoffe erzeugen eine geringere Luftbelastung als herkömmliches Benzin, reduzieren toxische Abgase und senken das Krebsrisiko.
Zudem verringern sie die Belastung durch giftige Dämpfe und den Hautkontakt mit schädlichen Stoffen, was für alle Personen, die sich in unmittelbarer Umgebung der Maschine befinden, von Vorteil ist.
Sonderkraftstoffe verbessern die Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit von Motoren erheblich.
Sie reduzieren Ablagerungen, schonen Bauteile und sorgen für eine sauberere Verbrennung.
Sonderkraftstoffe sind deutlich umweltfreundlicher als herkömmliches Benzin, da sie weniger Schadstoffe in die Luft abgeben, die Wasser- und Bodenverschmutzung reduzieren und eine bessere Verbrennungsqualität aufweisen.
Diese Eigenschaften machen sie besonders attraktiv für den Einsatz in ökologisch sensiblen Bereichen.
Sonderkraftstoffe werden hauptsächlich dort eingesetzt, wo Menschen direkt den Abgasen ausgesetzt sind und hohe Umwelt- sowie Gesundheitsanforderungen bestehen:
In der Forstwirtschaft (hier sogar gesetzlich vorgeschrieben seit vielen Jahren) und Bauwirtschaft, bei Kleingeräten mit Benzinmotoren, in der Schifffahrt sowie im Motorsport.
Schon gewusst?
Die Fahrer beim ADAC Supercross Stuttgart fahren seit über 25 Jahren mit Sonderkraftstoffen.
Sonderkraftstoffe senken durch die geringeren Abgasemissionen die Gesundheitsrisiken aller Personen, die sich auf Motocross Strecken oder dem Trialgelände aufhalten. Insbesondere beim Trial-Sport sind Fahrerinnen und Fahrer, Helfende und Fans durch die langsame Fahrweise in unmittelbarer Nähe der Verbrennermotoren. Gerade in engen, schlecht belüfteten Passagen wie in Wäldern oder Hallen reduzieren Sonderkraftstoffe die Schadstoffbelastung spürbar.
Die Minimierung der Luftverschmutzung ist vor allem in empfindlichen Naturgebieten von großem Vorteil. Außerdem hinterlässt der Kraftstoff bei einem Austritt kaum Rückstände im Boden und Wasser, was das Risiko von Boden- und Wasserverschmutzung verringert.
Insbesondere im Motorrad-Trial, aber auch im Motocross, ist der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu anderen Disziplinen im Motorsport geringer. Somit halten sich die Mehrkosten, die durch den Einsatz von Sonderkraftstoffen entstehen, in Grenzen.
Die Preise für Sonderkraftstoffe variieren je nach Hersteller, Zusammensetzung und Gebindegröße. In der Regel liegen sie zwischen 4 und 5 € pro Liter. Oft gilt: Je größer das bestellte Gebinde, desto geringer der Preis pro Liter.
Bitte beachten Sie, dass diese Preise aus Februar 2025 stammen und je nach Anbieter, Region und aktuellen Marktbedingungen schwanken können. Es ist ratsam, die aktuellen Preise bei lokalen Händlern oder Online-Shops zu überprüfen.
Sie können Sonderkraftstoffe bei verschiedenen Anbietern erwerben:
Sonderkraftstoffe können in der Regel in 1-Liter-Flaschen oder in Gebinden von 5 Litern, 60 Litern oder 200-Liter erworben werden.
Es gibt mehrere Hersteller von Sonderkraftstoffen, die umweltfreundliche und geräteschonende Alternativen zu herkömmlichen Benzin anbieten. Hier sind einige bekannte Anbieter:
Die Lagerung von Sonderkraftstoffen unterliegt den gesetzlichen Vorschriften der VBF-Verordnung (Verordnung über brennbare Flüssigkeiten) für brennbare Flüssigkeiten.
Gelagert werden dürfen in ganz Deutschland 450 Liter Kraftstoff unter den gesetzlichen Lagervorschriften. Dies bedeutet, es muss zumindest eine Auffangwanne vorhanden sein, die den Eintritt von Betriebsstoffen in das Grundwasser im Falle einer Leckage verhindert. Die Lagerung sollte in einem abgeschlossenen Raum und in geschlossenen Gebinden (Kanister oder Fass) erfolgen.
Die Gebinde müssen vor Funkenflug und offenem Feuer geschützt sein. Die Lagerung hat so zu erfolgen, dass die Gebinde vor herunterfallenden Gegenständen oder anderweitigen Beschädigungen geschützt sind.
Eine Menge von bis zu 450 Litern muss nicht angemeldet werden. Gelagert werden dürfen auch Kraftstoffmengen bis 1.000 Liter, sofern dies angemeldet wurde (z.B. bei Stadtverwaltung, Gemeinde, Feuerwehr, Gewerbe-, Gewerbeaufsichtsamt).
Die Umstellung eines Fahrzeugs auf Sonderkraftstoffe ist grundsätzlich nicht immer erforderlich, da Alkylatbenzin als Ersatz für herkömmliches Benzin in vielen Fahrzeugen direkt verwendet werden kann, ohne dass eine Umstellung nötig ist. Sie sind in der Regel in kleinen Geräten wie Rasenmähern, Kettensägen oder Motorbooten gängig, aber auch in Motorrädern und Autos kann Alkylatkraftstoff verwendet werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.